Logbuch Canis lupus familiaris – Sternzeit 121.43490°

Top Five der Fragen, die wir täglich gestellt bekommen:

Ist das ein Husky?

Eine Frage, die wir immer, immer und immer wieder sehr gerne beantworten und für die wir uns Zeit nehmen müssen. So einfach zu beantworten ist das nämlich nicht.

Was ist Brumzessin? Vom Temperament eine Meisterin des Energiesparens. Wie bei einem Faultier, liegt ihre Strategie hierbei darin, mit der zugeteilten Menge an Nahrung über die Runden zu kommen. Der Stoffwechsel ist aber auch eine elend ungerechte Angelegenheit. Schon der Anblick von Futter beschert ihr eine Gewichtszunahme. Jedoch bei der Problemlösung wird sie zum Raben, fähig mehrere Schritte zu unternehmen, um ein Ziel zu erreichen, z. B. Mundraub. Da es unmöglich ist, sie so viel essen zu lassen, wie sie gerne möchte, beherrscht dieser Mangel ihre Besitzansprüche. Sie verteidigt, alle Ressourcen, auch die die sie erst in einer Woche bekommen könnte. Ein Verhalten, auch zu finden bei bestimmten Typen von Menschen.

Ihr Gemüt variiert zwischen der Dickhäutigkeit eines Elefanten und der Sensibilität einer Mimose. Sie ist sehr kommunikativ und bei Kirchengeläut oder Kaffemaschinengeräuschen singt sie so dramatisch wie Andrea Bocelli. Vorm Haus wird sie zur Psychotherapeutin. Geduldig und freundlich lauscht sie, wenn so mancher ihrer Zaungäste sein Herz ausschüttet. 

Falls mit dieser Frage jedoch das Äußere gemeint ist. Nein, sie ist kein Husky. Meine nordische Lokomotive ist ein Malamute!

Müssen Sie viel mit dem laufen? (Gegenfrage: Wieviel ist viel?)

Manchmal schwingt in dieser Frage ein Vorwurf mit. Wie kann man sich einen Hund halten, der vor dem Schlitten eines Mushers 1850 km von Anchorage nach Nome gespannt gehört? Ich habe dann immer die Bilder im Kopf, wie „begeistert“ meine Laufmaschine reagiert, wenn ich mit Geschirr und Leine in der Tür stehe. Eindeutig auch ihre Antwort, als wir mit dem Fahrrad einen Schlittenersatz bieten wollten. Die Länge unserer Spaziergänge richten sich mittlerweile nach Tagesform, Gesundheitszustand und Wetter. Die App auf dem Handy besagt, dass wir durchschnittlich 10 km am Tag unterwegs sind, was Brumzessin ziemlich schnuppe ist. Abwechslungsreiche Runden, das ist ihr Ding. Auch haben wir uns darauf geeinigt, dass sie unsere morgendlichen Ausflüge gestaltet. Sehr spannend! Mehr noch als Spaziergänge mag sie Damenfußball in der Auffahrt, Suchspiele und die Gesellschaft ihres sozialen Netzwerkes.

Dem ist doch bestimmt viel zu warm hier?

Eine Frage, die wir häufig im Sommer gestellt bekommen. Ja, sie trägt zwei Pelzmäntel und es ist erstaunlich wie gut sie die Jahreszeiten mit dem Abwurf und Nachwuchs von Unterwolle reguliert bekommt. Problematisch wird es bei starken Temperaturschwankungen. Wenn von einem zum nächsten Tag 10 Grad Unterschied herrscht und der Wetterfrosch sich nicht so recht entscheiden kann; die Temperaturen wochenlang auf über 30 Grad klettern und die Nächte sich nicht abkühlen. Ich denke mal, dann ist uns allen viel zu warm hier. Ihre Lieblingsjahreszeit ist auf jeden Fall der Fellwechsel!

Die sollten aber nicht alleine gehalten werden!?

Ich habe das natürlich auch schon gelesen. So sehr sie draußen gern auf ihre Freunde trifft, aber – oh je – ihr Königreich mit anderen teilen? Es könnte Blut fließen. Sie ist kein unglückliches Einzelkind.

Darf ich den mal streicheln?

Ein absolut menschliches Bedürfnis. Immerzu alles streicheln und kuscheln, was so süß mit einem Pelz daherkommt. Dabei kämen wir aber niemals auf die Idee einen fremden Menschen auf der Straße den Kopf zu wuscheln oder ihn anzusprechen: Darf ich Sie mal streicheln?

Brumzessin ist kein Fan von Streicheleinheiten. Zuneigung zeigt sie mit anderen Gesten. Deshalb respektiere ich ihre Entscheidung, ob sie Kontakt oder Abstand möchte. Besonders Kinder, wenn man es ihnen verständlich erklärt, begreifen schnell und nehmen es besser auf als so manch Erwachsener.

So meine Erfahrungen…

(C) 2025 Anja Ziegenbein

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