Ein Welpe namens „Bertie“ oder „Ein holpriger Start ins Leben..“

Mein Name ist Bert und wenn ich „lieb“ bin, höre ich auf den Namen Bertie, aber ich habe viele Namen…

Welpie-Bertie

Geboren wurde ich im September 2021. Ich bin unter einem guten Stern geboren, denn ich wurde noch rechtzeitig vor der Geburt mit meiner Mutti, meinen Geschwistern und weiteren 70 Hunden aus einer „Zwangsbrutstätte“ für Welpen befreit.

Aufgrund der schwierigen Umstände bin ich dann in einem Tierheim mit liebevoller Unterstützung geboren worden und hatte eine noch ausbaufähige, einfache aber liebevolle Kinderstube. Ja und ich mag Kinder, denn sie haben mich von Anfang an verwöhnt – naja und damals nannte man mich auch den Lutscher, denn an Fingern lutschen fand ich damals toll…

Meine Mutti ist eine waschechte Goldie-Lady – von ihr habe ich die braven braunen Augen und den freundlichen Charakter inklusive hoher Futtermotivation. Mein Vati ist ein Catahoula Leopard Dog. Von ihm habe ich wohl meine Fellfarbe sowie ein nur schwer zähmbares Temperament und einen dicken Kopf geerbt – so sagt man.

Nach 5 Monaten wurde es dann leider etwas schwierig für mich, da ich 3 Mal aus dem Tierheim in voller Hoffnung vermittelt wurde und dann nach nur einem unglaublich kurzen Tag, 1 Woche und ein anderes Mal nach nur 2 Wochen „Eingewöhnungszeit“ immer wieder zurück musste. Warum? Es bleibt mir bis jetzt unerklärlich. Eigentlich fand ich es ganz lustig mit dem Ballspielen und dem Ärgern der anderen Hunde – nur schlafen konnte ich nicht so gut. Zurück im Tierheim mit all den anderen Tieren begannen nun die Probleme durch die fehlende Aufmerksamkeit, wechselnde Bezugspersonen und irgendwas mit „Erziehung“ – keine Ahnung, was sie damit meinen…

Meine Schwestern & Brüder und sogar meine Mutti hatten dagegen mehr Glück, sie sind alle in liebvollen Familien untergekommen. Doch auch für mich sollte sich das unsichere Blatt im Tierheim drehen und zum Guten ändern. Doch „gut“ war erst einmal gar nichts, denn abgeholt wurde ich direkt vor dem Abendbrot, was eigentlich unfassbar ist. Doch an dem neuen Ort gab es zum Glück auch was zu beißen – keine Ahnung, wo ich hier eigentlich gelandet bin, doch damit kannte ich mich ja schon aus.

Wichtig ist in solchen Fällen, den Menschen einfach immer zu folgen, denn wer weiß, was morgen ist. Natürlich bin ich müde, aber es ist wichtig wach zu bleiben, bevor ich etwas verpasse und mein neuer Mensch wieder weg ist… Außerdem hab ich schon wieder Hunger, aber das Mensch faselt irgendwas von „zu dick“ und dass das nicht gut sei. Die erste Nacht war okay, denn ich habe mich einfach vor das Bett gelegt – so kann ich nichts verpassen, aber müde bin ich immer noch. So eine Aufgabe, ständig aufpassen zu müssen ist echt anstrengend.

Oha, der nächste Morgen und irgendwas mit Bäumen… schon ein wenig spooky, aber ich habe mir einfach angeschaut, was der andere Vierbeiner hier so veranstaltet und offenbar heißt das ganze Ding hier „Wald und Spazieren“. Naja, ich lasse es erst einmal langsam angehen. Meine Nase kennt keinen dieser Gerüche und so lasse ich mir Zeit, während Pocket-Rocket (so heißt es offenbar) sich schon auskennt und viele wichtige Dinge zu tun hat.

Die ersten Monate habe ich in meinem neuen Zuhause erst einmal schonend etwas abnehmen müssen sowie viel einfache stressfreie Normalität gelernt. Ihr glaubt gar nicht, wie herrlich es ist, einfach zu schlafen und nichts zu tun! Aber einmal, da waren wir in – ähm Bärlin oder so, das war spannend.

Irgendwas meinten sie auch mit Ärziehung oder so – jetzt darf ich nicht mehr einfach zu jedem K***-Haufen springen. Und obwohl die so gut riechen, darf ich sie auch nicht mehr fressen. Voll Sch**** – naja, aber wenn ich dann zu meinem neuen Menschen schaue, dann gibt es dafür immer so einen Käks-Dingens.

Ich glaube, für so ein paar Kekse ist es erstmal in Ordnung mein Temperament etwas zu zügeln – man muss schließlich sehen, wo man bleibt. Aber so langsam verstehe ich es…

Mittlerweile bin ich fast ein Jahr alt und mag es Brombeeren vom Strauch zu naschen. Der Alte erzählt neuerdings irgendwas von invasiven Neophyten. Ich glaube, er meint Blumen suchen… naja, solange etwas Fressbares dabei für mich rausspringt bin ich dabei. Ich halte Euch auf dem Laufenden -stay tuned!

BromBert(ie)

2 Gedanken zu „Ein Welpe namens „Bertie“ oder „Ein holpriger Start ins Leben..““

  1. Ein schwieriger Start und ich wünsche euch das Beste. Eine wichtiger Post und ich hoffe er wird gelesen und beim Welpenkauf darauf geachtet.

    Kerstin Marquart

    Antworten
  2. Och Gottchen, wie niedlich war Berti denn da 😍 Durch Senna auch deinen Blog gekommen habe ich ja auch dort schon geschrieben was für ein hübscher Kerl er ist, aber als Welpe konnte man sich doch in ihn nur verlieben. Das ist dann bestimmt auch das Problem das manche Menschen nur das sehen und sich nicht bewusst sind welche Aufgaben vor einem liegen. Ganz schlimm auch mit diesen Massenzuchtanlagen. Da werde ich ebenfalls nie verstehen warum sich Menschen so ein Tier holen…oft ja auch mit Übergabe aus dem Kofferraum. Hallo, egal was für ein Tier, wenn dann gucke ich mir doch auch das Zuhause an, und wenn es eine „bestimmte “ Rasse sein muss und ich nicht das Geld dafür habe dann lasse ich die Finger von solchen „Billigangeboten“ Wie gut dass die Mutti gerettet werden konnte und die Hunde jetzt eine Chance auf ein gutes Zuhause haben, eines mit Liebe und dem Gefühl das es ihnen gut gehen wird.

    Bei uns ist es auch seit diesem Jahr Gesetz dass Tiere keine Sache mehr sind sondern Lebewesen. Gott sei Dank hat sich das Verhältnis zu Tieren, gerade Hunde, auch hier schon verändert. Die „jungen“ Menschen sorgen sich jetzt auch schon um ihre Jagdhunde, die Podencos, auch wenn es leider hier ebenfalls noch immer „Idioten“ gibt, aber das ist durch das Gesetz nun schneller zur Anzeige gebracht.

    Toll geschrieben, es hat richtig Spaß gemacht hier zu lesen, danke dir dafür.

    Liebe Inselgrüssle

    Nova 🌴

    Antworten

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